Motiviert und zuversichtlich in die fünfte Weltcup-Saison

Welch eine aufgestellte Stimme am Telefon aus dem Pitztal: „Es hat richtig Spass gemacht, einfach wieder mal Gas geben und drauflos fahren“, sagte Alex nach drei sonnigen Tagen auf dem Skicross-Parcour im Tirol am letzten Wochenende. Ein unvorhergesehenes Trainingsvergnügen erwartet die Schweizer Weltcup Fahrer, musste doch die für Saas Fee geplante Woche mit Ausscheidungsrennen wegen zu viel Schnee abgesagt werden.

Pitztal

Diese Lockerheit in seiner Stimme tut gut, beginnt doch in wenigen Tagen die neue Saison mit dem Abflug nach Kanada und dem ersten Rennen in Nakiska am 6. Dezember. Nach dem schmerzvollen Ende des letzten Winters dominierten Spezialkonditrainings und Fahrten im Schnee aber noch ohne hohe Sprünge. Das aktuelle Fazit von Alex bis vor wenigen Wochen zu seiner „80-Prozent“-Form in allen Bereichen strahlte mässig Optimismus aus. Da gabs nur wenige Momente, etwa nach dem Bezwingen des Klettersteigs – trotz Höhenangst - im Berner Oberland oder beim Kitesurfen auf dem Silvaplaner-See im September, wo sich die Zuversicht beim Fliegen über den See nicht nur im Wasser sondern auch in seinen Augen widergespiegelt hatte.

Trotz einigen „Extratouren“ in Sachen Trainingsaufbau –erlebte Alex einen schönen und auch wettermässig tollen Herbst mit dem Skicross-Team in Saas Fee. Dort wo Swiss-Ski für das Frauen- und Männerteam äusserst gute Bedingungen auch im Bereich Unterkunft mit mehreren grosszügigen Wohnungen wie jedes Jahr organisiert hatte. Als Gast zwei Tage fühlt sich auch der Schreiber wohl im Saasertal - hat eine traumhafte Aussicht auf den Gletscher, lernt von den Jungs (fast) wie „Kratzen“ gespielt wird, trifft den legendären „Didi for Skicross“ und erfährt zudem, dass das Essen für Trainer Ralph nicht scharf genug und für den Materialchef Josh die Portion nicht gross genug sein kann. Ganz zu schweigen von den beiden neuen Ösi-Trainern, die wohl jeden Tag Palatschinken essen würden, wenn sie denn könnten. Die WM in Österreich kann kommen!

Kein Wunder, wird Alex in Kürze wieder motiviert am Start in Nakiska stehen. Seine fünfte Saison im Skicross-Weltcup steht bevor. Nach dem Auftakt-Winter 2011/12 mit einigen Podest- und zwei Weltcupsiegen, resultierte in der zweiten Saison bereits die Kristallkugel im Gesamtweltcup. Der letzte Winter war geprägt durch das Abenteuer Sotchi - ein Highlight die Teilnahme an den Olympischen Spielen, auch wenn die ersten gesundheitlichen Probleme von Alex ein erfolgreiches Abschneiden behinderten und den Rest der Saison bis weit ins Sommertraining hinein prägten.

Und was wird nun der Winter 14/15 bringen? Das von Skicrossern, Trainern und Swiss Ski anvisierte Ziel sind klar die Weltmeisterschaften am 25. Januar im österreichischen Kreischberg. Sein Bestes zeigen will Alex aber auch im Heimrennen am 7. Februar in Arosa-Lenzerheide, sowie ganz bestimmt auch in den USA, in Squaw Valley am 6. März – in seiner zweiten Heimat. Dort in der Lake-Tahoe-Area, wo er im Winter 1988/89 mit seiner damals 70-jährigen norwegischen Grossmutter die ersten Kurven im Schnee machte und unter ihren ängstlichen Blicken die vom älteren Bruder gebauten Schanzen im Garten testen „musste“.

Motiviert und zuversichtlich in die fünfte Weltcup-Saison