Brennende und fast schon mystisch rauchende Schwedenkerzen, Kuhglocken und Alphornklänge haben vergangene Woche die Skicross-Olympiafahrer vor dem Restaurant am Heimberg willkommen geheissen. Der Empfang für Alex, organisiert von der Gemeinde unter Federführung vom Leiter Bauamt Peter Krättli, war an Kreativität nicht zu überbieten. Per Fakelumzug beleiteten jüngere und ältere Mitglieder vom Skiclub Parpan sowie vom Fanclub mit vielen weiteren bekannten Gesichtern auch aus den Nachbargemeinden die Skicrosser zum Festgelände. Diese führten den Umzug auf dem riesigen Traktor von Jan Salzgeber an. Der Parpaner Bauer hatte die Traktorschaufel mit Heuballen und Reitsätteln für Alex, für den Silbermedaillengewinner Marc Bischofberger, für Armin Niederer und Jonas Lehnherr zum olympischen Thron umgebaut - ein spektakulärer Ritt in mehr als luftiger Höhe sogar für die mit gewaltigen Sprüngen erprobten Sportler. Mit rhythmischem Kuhglocken-Geläut gings weiter unter wehenden Fahnen aus Appenzell Inneroden für Bischi, aus St. Gallen für Jonas aus Graubünden für Armin und Alex zum Rednerpult und Gabentisch. Gemeindepräsidentin Margrith Raschein begrüsste alle Gäste zum Skifest in Parpan, Regierungsrat Martin Jäger gratulierte als Sportminister des Kantons und hob unter anderem die Vorbildfunktion der Athlethen für den Nachwuchs hervor. Skiclubpräsident Andy Müller betonte, wie wichtig erfolgreiche Sportler für einen Verein sind und forderte am Schluss seiner Ansprache etwas mehr Engagement im Bündner Skiverband für die Anliegen der Skicrosser.
Viel Wertschätzung und Interesse gabs danach in der Interview-Runde von Bruno Fläcklin. Der Heidner Tourismusdirektor befragte die vier Skicrosser nach ihren Erlebnissen und Emotionen in Südkorea und zog mit Ehrengast Olympiasieger Heini Hemmi, interessante Vergleiche zu den Spielen 1976 in Innsbruck. Zum Abschluss des offiziellen Teils wurden die Sportler mit regionalen Spezialitäten und einem weiteren Auftritt der drei Alphorn spielenden Girls beschenkt und dann sogleich von den Festbesuchern umringt.
Zu Glühwein und feiner Foccacia mit Rohschinken, serviert vom Restaurant Heimberg, wurde trotz kalten Temperaturen noch lange mit den Gästen palavert. Es wurden neugierig Fragen gestellt und ausführlich beantwortet, auf besonderes Interesse stiess natürlich Bischis schwere, silbrige Medaille. Eine tolle Idee, die Skicross-Familie von Alex zum Fest miteinzuladen, da die Alpinen- und Biathlon-Olympioniken aus der Region aus zeitlichen Gründen für den Empfang in Parpan abgesagt hatten, weilten sie doch bereits wieder an neuen Weltcup-Einsätzen. Danke an dieser Stelle allen, welche den herzlichen, grandiosen Event mitorganisiert und daran mitgeholfen haben – er wird unvergesslich bleiben, so wie die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Pyeongchang.